Samstag, 13. März 2010

Goodbye Sydney

Sydney - Millionenmetropole und größte Stadt Australiens. Um Sydney dreht sich alles, doch ist es nicht die Hauptstadt, nicht auf dem Papier. Nach 5 Wochen erster Eindrücke von Australien verlasse ich am Montag die Stadt am Port Jackson. In diesen 5 Wochen habe ich einiges erlebt und viele neue Leute kennengelernt.

Sightseeingtechnisch hat diese Stadt mit Oper, Harbour Bridge und dem historischen Viertel "The Rocks" zwar einiges zu bieten, doch ist man eher vom Reiseführer gelangweilt, der einen durch die Stadt schickt auf der Suche nach irgendwelchen "alten" Gebäuden. Als ich nach 4 Wochen immernoch nicht alle Gebäude entdeckt habe, machte ich mich nochmal auf die Suche um festzustellen, dass ich an diesen Gebäuden schon wie oft vorbeigelaufen bin, aber sie nie als besonders historisch oder wertvoll angesehen habe. Aber Sydney ist eben auch eine dieser neuee Städte, in der die Geschichte maximal 250 Jahre zurückreicht. Dadurch gelangt dann jedes Gebäude, das älter ist als 150 Jahre in den Reiseführer. Dennoch ist es natürlich ein Erlebnis beispielsweise im Queen Victoria Building shoppen zu gehen.

Die Menschen in Sydney sind zum größten Teil auf sich selbst fixiert, sehr egoistisch, kurz angebunden und immer hektisch, das ändert sich jedoch mit der Entfernung zur Stadt: In den Suburbs wirken die Leute wesentlich freundlicher und helfen einem gerne.

Besonders erstaunlich war für mich die kulturelle Vielfalt, die ich durch die Schule entdecken konnte: In den spanischen Ländern geht man Mittags während der Arbeit für eine Siesta 2 Stunden nach Hause um danach wieder bis spät abends zu arbeiten. Entsprechend spät wird dann auch erst zu Abend gegessen. Marc aus Argentinien hat am ersten Abend bei seiner Hostfamily das Abendessen verschlafen, weil er es erst um 22 Uhr erwartet hat. Vorsichtig sein musste man mit Äußerungen wie "westliche Länder", denn das fand eine Mitschülerin aus Polen diskriminierend. Ebenso sollte man die USA in einer Unterhaltung mit einem Südamerikaner nicht als Amerika bezeichnen, die Südamerikaner reagieren dann etwas patzig, nach dem Motto: "Wir sind doch auch noch da." Zwei Mitschüler aus Hongkong wiesen uns darauf hin, nicht zu sagen, dass Hongkong ein Land sei, aber zu sagen, sie seien aus China ging dann auch wieder nicht.
Die Deutschen hingegen sind meist für zwei Sachen bekannt: gute Autos und das nicht vorhandene Tempolimit, auf das man hier immer wieder angesprochen wird.

Überraschend war für mich vor allem aber das Wetter, ich habe es wesentlich sonniger erwartet, doch die meiste Zeit war es entweder regnerisch oder bewölkt. Sydneysider sagen, in Sydney könne man alle 4 Jahreszeiten an einem Tag erleben.

Am Montag geht es mit dem Bus dann erstmal in die Hauptstadt (auf dem Papier): Canberra und anschließend nach Melbourne. Aber: „(Montag) ist nicht alle Tage – ich komm wieder, keine Frage“

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